Sunday, August 31, 2025
Quickie: Es ist offen
Kürzlich habe ich eine Arztpraxis aufgesucht. Auf einem Schild an der Tür standen deutlich die Worte “Es ist offen”, was vermutlich den Versuch darstellen sollte, das Praxispersonal zu entlasten. Wenn die Patienten wissen, dass sie direkt eintreten können, ist dies um ein Vielfaches einfacher, als wenn ständig einer von ihnen erst klingelt - grundsätzlich ein fortschrittlicher Gedanke. Dummerweise war die Tür abgeschlossen. Ich habe gerüttelt, geklingelt, ein paar Minuten gewartet; alles ohne Erfolg. (Und um dummen Fragen vorzubeugen: Das alles spielte sich während der Öffnungszeiten ab.)
Monday, August 18, 2025
Quickie: Ein Gewinner, viele Verlierer
Selten hat die Welt so konzentriert auf einen Punkt auf der Landkarte geschaut wie jetzt gerade am Wochenende nach Alaska, wo sich Trump und Putin getroffen haben. Und selten war allen Beobachtern so klar wie diesmal, dass nichts Gutes herauskommen würde. Ich vermute mal, die meisten von uns haben weniger auf einen diplomatischen Erfolg gehofft, als vielmehr für das Nichteintreten eines erneuten Super-GAUs gebetet. Allein der Umstand, dass die amerikanische Hohlbirne und der russische Kriegsverbrecher über die Zukunft der Ukraine “verhandeln”, ohne dass selbige überhaupt am Tisch sitzt, spricht Bände.
Friday, August 15, 2025
Und damit zurück zum Sport
Vorhin habe ich mal mein altes, unveröffentlichtes Blog-Material durchgeblättert und bin auf Entwürfe aus dem letzten Jahr zu einem Beitrag über die Olympischen Spiele in Frankreich gestoßen. Olympia, erinnert ihr euch? Das war das Event, bei dem die Ausrichter im Vorfeld die Obdachlosen aus Paris deportiert haben, damit die Übertragung der Wettkämpfe nicht getrübt wurde. Die Maßnahme wurde von den Medien lange kritisch begleitet, doch letztendlich setzte sich der gesunde Menschenverstand durch - sportliche Events sind nun mal erheblich weniger attraktiv, wenn im Hintergrund verhungernde Gestalten herumlungern.
Thursday, August 14, 2025
Die ersten 100 Tage
Neulich habe ich ein paar Minuten lang ein Kleinkind beobachtet, wie es an seiner Mutter hing und durchgehend zeterte, weil es von ihr irgendeinen begehrten Gegenstand (wahrscheinlich ein geliebtes Spielzeug) nicht erhielt, den es nach eigenem Ermessen offenbar dringend benötigte. Eigentlich hatte ich keine Wahl, denn die Episode trug sich in der U-Bahn zu, in meiner unmittelbaren Nähe, und es gelang mir nicht ansatzweise, das Geschrei aus meiner Wahrnehmung herauszufiltern.
Sunday, May 4, 2025
Was darf man sagen?
Heutzutage muss man aufpassen, was man sagt; allerdings gelten dabei unterschiedliche Spielregeln. Diese Erkenntnis kam mir, als ich in den Nachrichten über eine Äußerung von Israels Ministerpräsidenten Netanjahu stolperte. Er hatte wohl erklärt, die Befreiung der Hamas-Geiseln wäre ihm nicht so wichtig wie der Sieg über seine Feinde (und ich bin mir sicher, zwischen den Zeilen meinte er damit sowohl die außen- als auch die innenpolitischen). Die Ochsenschädel-Mentalität als politisches Statement, so etwas gibt es nicht nur in den USA. Prompt brodelt es schon wieder in mir.